Fachkarriere bei einem Energieversorger

ENTEGA AG Darmstadt

Kundenunternehmen

Die ENTEGA AG mit Sitz in Darmstadt ist einer der führenden Energie- und Infrastrukturdienstleister Deutschlands mit dem Anspruch, Vorreiter der Energiewende zu sein. Das Unternehmen ist einer der größten Anbieter von Ökostrom und klimafreundlichem Erdgas.
Das Unternehmen erreichte im Jahr 2023 mit 2235 Beschäftigen Umsatzerlöse von 4.020,5 Millionen Euro. Zur ENTEGA AG gehören mehr als 30 Tochtergesellschaften, darunter die Vertriebstochter ENTEGA Plus, der IT-Dienstleister COUNT+CARE und der Netzbetreiber
e-netz Südhessen AG.
Jens Walther ist Personal- und Organisationsentwickler und Projektleiter für Fachkarrieren bei der ENTEGA.

Ausgangslage

Das Unternehmen ENTEGA AG steht vor personalpolitischen Herausforderungen wie dem zunehmenden Fachkräftemangel und dem anstehenden Ruhestand der Boomer-Generation. Um Personalrisiken zu begegnen, unternimmt die ENTEGA strategische Maßnahmen, darunter viele Aktivitäten im Bereich Employer Branding und zur Bindung der Mitarbeitenden.

Führungskräfte und Geschäftsführung sahen den Bedarf an Fachkarrieren innerhalb des Konzerns, um auch fachliche Karrierechancen zu schaffen.

Ziel

Ein Ziel ist, mit attraktiven Perspektiven neue Mitarbeiter zu gewinnen und bestehende Mitarbeiter zu binden. Ziel ist auch, die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu erhöhen. Zudem will das Unternehmen Expertinnen und Experten sichtbarer machen und die berufliche Mobilität innerhalb des Konzerns ausbauen.

Lösungsweg

Jens Walther, Regina Bergdolt, Systemarchitektin für Fachkarrieren, und das Personalentwicklungsteam haben ab 2023 gemeinsam Fachkarrieren eingeführt.

Strategische Ausrichtung: die ENTEGA hat Fachkarrieren als zentrale Initiative zur Sicherstellung der Wertschöpfungsfähigkeit definiert.

Vorstand und Geschäftsführung unterstützten das Projekt von Anfang an und betonen die Bedeutung einer langfristigen, strategisch orientierten Fachkarriereentwicklung.

Das Unternehmen startet die Fachkarriere mit zwei Pilotprojekten in der IT und im Kundenservice.

Das Unternehmen hat klare Leitlinien für die Fachkarriere definiert und sie gegenüber personenbezogenen Ansätzen der Karriereentwicklung abgegrenzt.

Kernpunkt war der Fokus auf erfolgskritische Rollen bzw. Jobfamilien mit hoher Wertschöpfungstiefe und komplexer Ausbildung. Methodisch wichtig sind Critical-Incident-Interviews, um die Kompetenzen von Experten fokussiert zu beschreiben.

Ergebnisse und Nutzen

Definierte Zielrollen für Experten ermöglichen eine klar ausgerichtete Personalentwicklung.

Mitarbeiter haben die Möglichkeit, ihre fachliche Kompetenz weiterzuentwickeln, was zu einer effizienteren Zusammenarbeit und einer gesteigerten Wertschöpfung führt.

Die Befragung einer Gruppe von Experten durch den Betriebsrat zeigte ein sehr positives Ergebnis mit hoher Akzeptanz der Expertenrolle.

Fazit und Ausblick

Die schrittweise Beteiligung von Führungskräften war ein entscheidender Faktor, um Fachkarrieren mit Erfolg einzuführen.

Notwendig waren im Projekt eindeutige Verantwortlichkeiten und Prozesse für die Projektsteuerung.

Auch die Einordnung von Expertenrollen im Rahmen der Tarifstruktur war ein wesentlicher Schritt.

Zitate des Kunden

„Ich muss erklären, warum wir Fachkarrieren einführen. Was will ich damit bewirken, was ist die Zielsetzung?“

„Ich muss die höchste Führungskraft, bei uns ist das der Personalvorstand, hinter das Thema bekommen.“

„Wir haben sehr viele Erfahrungen in den Piloten gesammelt.“

"Fachkarrieren sollten kein personenbezogenes Thema sein. Der Nasenfaktor soll möglichst zurückgestellt werden.“

„Fachkarrieren sind keine Personalentwicklungsmaßnahme, sondern eine Organisationsentwicklungsmaßnahme mit allem, was dazugehört.“

Vollständiges Interview

Das vollständige Interview mit Walther Jens finden Sie im Buch zu Fachkarrieren von Regina Bergdolt, das 2026 bei De Gruyter Brill erscheint (ISBN 978-3-11-170969-7).

Vollständiges Interview

Das vollständige Interview mit Walther Jens finden Sie im Buch zu Fachkarrieren von Regina Bergdolt, das 2026 bei De Gruyter Brill erscheint (ISBN 978-3-11-170969-7).